Steht Huawei vor dem Aus? Was Handybesitzer der Marke jetzt wissen müssen

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Huawei ist eine Marke in der Smartphone-Branche, die sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht hat. Die Geräte können es locker mit der Konkurrenz aufnehmen und wurden bei Nutzern immer beliebter. Jetzt könnte es sich für den Konzern aber schlagartig ändern, denn US-Behörden werfen Huawei Spionage für China vor. An sich noch kein Weltuntergang, allerdings schaltete sich auch der US-Präsident Donald Trump ein und löste mit seiner Vorgehensweise einen regelrechten Schock aus.

Huawei steht auf der schwarzen Liste

Am 17. Mai 2019 hat die US-Regierung den chinesischen Konzern auf die schwarze Liste gesetzt. Klingt auf den ersten Blick harmlos, kann aber unter Umständen das Aus für Huawei bedeuten. Das liegt daran, weil auch Google dort seinen Hauptsitz hat und Entwickler des mobilen Betriebssystems Android ist. Weltweit ist es die Software Nummer eins ohne Konkurrenz. Logischerweise setzt auch der chinesische Handyhersteller darauf, was sich aber ab sofort in vielerlei Hinsichten ändern wird. Google ist nämlich gesetzlich dazu verpflichtet, Firmen auf der schwarzen Liste „nicht zu helfen“. Das bedeutet, Google wird und darf Huawei nicht mehr mit Android versorgen. Aber Halt, Android ist doch ein freies Betriebssystem oder?

Android ist Open Source, jedoch nicht zu 100 Prozent

Grundsätzlich stimmt es, Googles mobiles Betriebssystem ist Open Source und damit für jeden zugänglich. Das Problem ist aber, dass die Google-Dienste nicht dazugehören, sodass die Hersteller dafür eine Lizenz benötigen. Besteht ein solcher Vertrag, dann dürfen Samsung und Co. Dienste wie den Play Store, GMail oder Google Maps auf ihren Smartphones installieren. Für Endverbraucher selbstverständlich, doch in Wahrheit sind es zwei paar Schuhe.

Die Folgen für Huawei

Da die Chinesen nun keine Lizenz mehr für Android haben, dürften sie zwar Android an sich weiter verwenden, jedoch die Google-Dienste nicht. Neue Modelle würden demnach keinen Play Store mehr usw. enthalten, was auf gut Deutsch gesagt der Todesstoß für die Marke ist. Ohne den Store können nämlich keine Apps installiert werden und man verliert außerdem das hohe Sicherheitslevel. Google sorgt nämlich auch für ein sicheres Android und stopft Sicherheitslücken. Huawei kann also theoretisch nur mehr neue Modelle in Europa auf den Markt bringen, die keine Google-Dienste verwenden. Einzig der chinesische Markt wäre davon ausgenommen, denn dort gibt es die Dienste von Haus aus nicht.

Bereits erhältliche Huawei-Smartphones kommen größtenteils ungeschoren davon. Wer ein Huawei-Handy besitzt, der kann durchatmen. Der Konzern stellte nämlich sicher, dass alle erhältlichen Geräte nicht vom Verlust der Google-Dienste betroffen sind. Man kann also ganz normal Apps herunterladen und wird auch mit Sicherheitsupdates versorgt. Ganz ohne Folgen geht es aber leider nicht, denn wenn Google im Herbst 2019 Android Q veröffentlicht, dann schauen Huawei-Besitzer durch die Röhre. Es wird keine neue Android-Version für sie geben.

Mögliche Lösungen für den chinesischen Konzern

Für Huawei gibt es nur zwei Lösungen. Entweder man entwickelt ein eigenes Betriebssystem (was lauf offiziellen Angaben auch schon seit längerer Zeit der Fall sein soll), oder man findet mit der USA eine Lösung und verschwindet wieder von der schwarzen Liste. In diesem Fall gäbe es wieder eine Google-Lizenz und man könnte wie gewohnt Android-Smartphones auf den Markt bringen. Die Sache mit der eigenen Software klingt allerdings einfacher als sie ist, denn man müsste einen eigenen Store für Apps erschaffen. Kein Ding der Unmöglichkeit, doch es würde extrem lange dauern, bis man auf ein ähnliches Niveau wie der Play Store käme. Dazu bräuchte man das Interesse der Nutzer und Entwickler, die für das System entwickeln würden. Mit einem eigenen Betriebssystem wären die Chinesen natürlich besser dran, doch die Macht von Google/Android ist nahezu unbezwingbar.

Momentan ist die Zukunft von Huawei ungewiss, denn nicht nur Google stellt seine Hilfe ein, sondern auch Qualcomm, Xilinx, Broadcom und Intel tun es. Man steckt also sowohl bei der Software als auch bei der Hardware in der Klemme. Es bleibt abzuwarten, was nun mit Geräten wie dem Mate X passiert und welchen Weg das Unternehmen einschlagen wird.

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